Die Architektur des Gebäudes zeigt deutlich Symmetrien und kann deshalb dem Historismus zugeordnet werden. Allerdings wurden damals sehr moderne und sich vom Schwarzwaldstil abhebende Elemente und Farben verwendet, was die Weltoffenheit Bad Liebenzells in der beginnenden Epoche des Jugendstils dokumentiert. Neue Materialien wie Beton und Eisen wurden im Jahr 1897 als Baumaterial für das Badhaus verwendet.
Baugeschichte
1456 |
Standort und Gebäude werden erstmals erwähnt in der Hirsauer Chronik als neues Badhäuslein an der Kalber Straße. | |
1865 |
Das kleine Badhaus, welches etwas weiter unten an der Nagold liegt, wird ergänzt um ein hölzernes Gebäude mit überdachter Veranda. Die Quelle hatte damals die Bezeichnung Paracelsus Quelle. | |
1897 |
Oskar Koch erwirbt das Grundstück und erstellt ein neues Gebäude, welches das hölzerne Vorgängergebäude in seiner Struktur aufnimmt und ersetzt. Er nennt sein Gebäude "Kleines Wildbad". Es hat die Funktion eines Volksbades mit Kaffee Restaurant. Die im Haus befindliche Quelle bezeichnet und vermarktet er als Klein-Wildbad-Quelle, was dem Teilort von Bad Liebenzell den Namen Kleinwildbad einbrachte. Das neue Badgebäude wurde von Architekt Claus geplant. Es ist ein traufständiger, eingeschossiger Fachwerkbau mit Seitenrisaliten, Satteldach und massivem Untergeschoß. Auf der Rückseite mit offener Halle (UG) und Galerie (EG). | |
1962 |
Die Quelle wird durch einen 26,3 Meter tiefen Brunnen neu erschlossen. Die historische Quellbezeichnung wird korrigiert. Fortan wird die Quelle im Badhaus "Heinrich Coerper Quelle" genannt. | |
2015 |
In den Jahren 2015 und 2016 wird das zwischenzeitlich heruntergekommene Badgebäude saniert. Die in den 60er Jahren wegen einer Wohnnutzung verschlossene Halle wird wieder geöffnet und verglast. | |
2016 |
Wiederbelebung des historischen Treffpunkts direkt an der Nagold durch Fortsetzung der ursprünglichen Nutzung in zeitgemäßer Form. Um das Erbauungsdatum angemessen zu würdigen, wird es in die Namensgebung einbezogen: badhaus1897. |